So schnell wie der Sturm kam, so schnell war es noch in der Nacht wieder vorbei. Als wir aufstanden, schien die Sonne ins Boot und
ein optimaler Segelwind mit 4 Bft versprach einen Traumtag. Das sollte es auch werden. Kaum hatten wir die Fahrrinne der Fähre nach Rostock
gekreuzt, setzten wir Segel auf Vorwindkurs und segelten gemütlich am südlichsten Punkt Dänemarks, der Gedser Odde, vorbei. Der Wind
ließ etwas nach. Das war die Gelegenheit, das erste Mal das große Gennackersegel auszupacken und auszuprobieren. Das Segel war noch
im Sack in der hinteren Kabine verstaut. Heidrun bugsierte es nach vorne in die Bugkajüte. So konnte man es einfach vom Vorschiff aus hochziehen, ohne den Packsack und die Übersicht zu verlieren. Wir stellten den Autopiloten ein und beschäftigten uns mit der Frage, wie man das Segel nun anschlägt. Frank hatte es uns
in Kröslin gezeigt und es war auch nicht schwierig. Die Verhältnisse waren optimal, um so etwas das erste Mal zu machen. Kaum Welle
und wenig Wind. Nur einmal mussten wir einem anderen Segler ausweichen, der auf sein Wegerecht bestand, obwohl er eigentlich gesehen
haben müsste, dass wir zwei vorne am Bug mir dem Segelsetzen beschäftigt waren. Aber alles war unkritisch und schließlich hisste Heidrun
das bunte Segel. Sofort machten wir wieder gute Fahrt! Das war toll und wir waren stolz, alles hingekriegt zu haben. Leider konnten wir
mit diesem Segel nicht lange den notwendigen Kurs halten und so packten wir es bereits nach 45 Minuten wieder ein. Aber Spaß gemacht
hat es und eine Erfahrung reicher sind wir auch geworden.
Der gemütliche Törn sollte uns noch eine ganz besondere Begegnung schenken. Wir erschraken erst etwas über ein merkwürdiges Geräusch
gleich neben unserem Boot. Wir schauten und sahen erst mal gar nichts - aber dann kamen gleich zwei Schweinswale direkt neben uns an
die Wasseroberfläche zum Luftholen. Das war das merkwürdige Geräusch: ausatmen und schnell einatmen. Wir waren ganz gebannt und
begeistert. Es waren vier ggf. auch fünf Tiere, die uns über eine halbe Stunde begleiteten. Sie hatten offensichtlich Spaß
im turbulenten Kielwasser zu schwimmen. Einige Fotos haben wir machen können, aber es war gar nicht leicht, sie auf Film bzw.
Speicherkarte zu bannen.
Wir hatten eigentlich Klintholm auf Møn als Ziel, aber wir waren wegen des mittlerweile sehr schwachen Windes doch sehr langsam und
entschieden uns, bereits in Hesnæs einzulaufen. Das war eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Hesnæs ist ein ganz
kleiner Fischerhafen. Versorgung für das Boot (Wasser, Strom) war da, aber kein Einkaufsladen. Nur ein paar sehr schöne alte Häuser,
mit Reet nicht nur gedeckt sondern auch die Wände waren damit verkleidet. Nach einem kleinen Erkundngsspaziergang kochten wir uns
eine Kartoffel-Tortilla. Nachspeise frische Erdbeeren. Man sieht, wir waren gut auf die schlechte Versorgungsinfrastruktur des
kleinen Hafens vorbereitet...
Ein wunderbarer Segeltag ging zuende. Ruhig aber dennoch mit großartigen Augenblicken.
23,6 sm
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Der siebte Segeltag auf der Karte
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Abschied vom Sturmlager Gedser
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Umrundung der Gedser Odde, dem südlichsten Punkt Dänemarks
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Der Gennacker ist gesetzt, steht prima,...
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...sieht gut aus und bringt fast 2kn mehr
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Tobi steuert mit Gennacker
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Und dann kamen die Schweinswale...
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...lustige Tiere...
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...sie tollten um das Boot herum...
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...und begleiteten uns...
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...eine gute halbe Stunde...
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...wir bekamen...
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...nicht genug...
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...tschüss, ihr Lieben!
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Im Hafen von Hesnæs
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Der kleine Fischereibetrieb am Hafen
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Schwäne mit Nachwuchs
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Die Landflucht in Hesnæs
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Besonderes Merkmal der Häuser in Hesnæs:...
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...auch die Wände sind mit Reet verkleidet
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Auf der Hafenmole: Im Hintergrund liegt...
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...unsere Landflucht
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Tobi ist zufrieden im schönen kleinen Hafen
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Die berühmten Buchenwälder an der Südküste von Falster
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Abends liefen noch einige Fischer ein
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Tobi ist glücklich,...
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...Heidrun auch
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Fischerboot in der Dämmerung
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