Zwei Sturmtage in Lohme

Es kachelte ordentlich - tatsächlich bis 9! Manchmal hat es auch ordentlich geschüttet, aber der Tag bot auch Sonnenzeiten und wurde viel schöner als erwartet. Wir genossen den Hafenservice mit Brötchen an Bord und frühstückten ausgiebig. Trotz Sturms sind zwei Segler aus dem Hafen ausgelaufen. Die Ablegemanöver waren schon abenteuerlich und sind nicht ganz ohne Schäden an den Booten abgegangen. Die Mannschaft eines Bootes war zudem ganz offensichtlich unerfahren. Der Skipper brüllte durch den ganzen Hafen, musste teilweise das Ruder verlassen, um das Chaos an den Leinen zu lindern. Letztendlich fuhren sie raus mit im Wasser hängenden Achterleinen. Das kann der Schraube sehr schnell den Garaus machen und dann ist das Boot manövrierunfähig. Unsere Nachbarn und wir riefen hinterher. Sie hatten es bemerkt und die Leinen sicher an Bord geholt. Na, viel Spaß da draußen... Eine ganze Schar von Seglern ist die Treppe hochgelaufen und beobachtete nicht ganz ohne Sorge, wie dieses Boot nun auf die See hinauslief. Aber sie schienen es soweit in den Griff bekommen zu haben. Auf jeden Fall sind sie nicht mehr zurückgekommen. Keine Ahnung was die Segler bei solchen Winden nach draußen treibt. Ggf. irgendwelche Termine?

Wir machten eine kleine Einkaufstour durch Lohme und stellten im Fischladen fest, dass wir fast kein Bargeld mehr hatten. Also nahmen wir den Bus nach Sassnitz, um dort einen Geldautomaten ausfindig zu machen. Dort ein Eis gegessen und kurz zur Marina geschaut, wo wir letztes Jahr sogar zweimal gelegen haben. Nach 1,5h ging es schon wieder zurück. Sassnitz ist nicht attraktiv. Wir genossen lieber die inzwischen kräftig scheinende Sonne auf dem Boot. Abends gab es Pellkartoffeln mit Quark und Fisch. Nun kam wieder kräftiger Regen auf und wir verkrochen uns in unser Boot mit unseren Büchern.

Am nächsten Morgen windete es immer noch stürmisch und die Sonne machte sich rar. Schade, denn heute wollen wir durch den von der UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichneten Buchenwald zum Königstuhl wandern. Dort angekommen, sollten wir 7,50 Euro Eintritt bezahlen, um auf diesem Felsen stehen zu dürfen. Das haben wir uns verkniffen und sind ein Stück weiter zur Viktoria-Sicht gegangen. Von dort hat man ganz umsonst einen ganz ähnlichen, tollen Blick.

Hier war es sehr voll und wie es so ist bei Touristenattraktionen: man ist gleich wieder ganz für sich, wenn man sich nur 50m abseits befindet. So auch dieses Mal. Kaum waren wir auf dem Rückweg, wurde es still um uns. Wir liefen etwas anders zurück und kamen am Schloss Ranzow vorbei, das heute eine Golfakademie beherbergt. Es ist aber erst einmal nur ein elegantes Hotel mit Restaurant und tollem Garten. Der blieb uns zwar wegen Schlechtwetter verwehrt, aber wir genossen drinnen einen guten Kuchen und Latte Macchiato.

Zurück auf dem Boot haben wir noch versucht, den Fehler für das ausgefallene Dampfer- und Deckslicht zu finden. Vergebens. Zum Abendbrot gab es dieses Mal Dorsch auf Lauch-/ Karottenbett im Ofen gebacken. Lecker.

So hatten wir zwei ganz vergnügliche Landtage und den Sturm gut ausgesessen.

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Der Hafen von Lohme
Die Treppe, die den Hafen mit dem Dorf verbindet
Blick vom Dorf auf der Steilküste hinunter zum Hafen
Der Hafen von Sassnitz
Die neue Fußgängerbrücke in Sassnitz
Zurück in Lohme: Heidrun schläft im Cockpit
Die Steilküste vom Hafen aus
Heidrun auf dem Weg ins Dorf
Noch ein Paar Eindrücke...
...von der Marina...
...in Lohme
Tobi im Sturm
Am zweiten Tag: Wanderung durch den Buchenwald zum Königsstuhl
Die Rügener Kreidefelsen...
...nicht so hoch wie die auf Møn...
...aber auch eindrucksvoll. Hier: der Königsstuhl
Ausblick auf die stürmische Ostsee. Hier sieht man den Bereich im Windschatten der Steilküste
Auf dem Rückweg: Das Golfhotel Schloss Ranzow
Abendstimmung im Hafen Lohme