Ein Traum-Segeltag sollte das werden! Bei diesem verregneten Sommer hatten wir erstaunlich viele "Traumtage", denken wir gerade.
Aber so war es auch.
Ausschlafen war heute nicht angesagt. Ca. 50 sm waren zu segeln. Bei durchschnittlichen 5 Knoten, die die Landflucht aus Erfahrung
so schaffte, sind das schlappe 10 Stunden. Aber das Wetter war auf unserer Seite: Sonne, Wind aus der richtigen Richtung, ein kräftiger
SW mit 5 Bft. Es gab sogar eine Windwarnung wegen Böen bis 7, aber auf Halbwindkurs ist das ohne Probleme zu bewältigen. Wir
starteten und genossen noch einige Zeit die herrliche Sicht auf die weißen Klippen von Møn. Unser Boot zeigte, dass es diesen
Halbwindkurs sehr mag und rauschte heute mit 7-8 Knoten davon. Der Autopilot blieb heute aus, denn hier gibt es Stromkabel am
Boden der Ostsee, die den Kompass stark stören. Dann fährt natürlich auch das Boot in die falsche Richtung, da der Autopilot
sich nur am Kompass orientieren kann. Unter Segel nicht ganz unkritisch.
Die Route führte uns auch wieder über eine belebte Strecke, die von Fähren und anderen Dickschiffen genutzt wird. Obwohl auf
der freien See außerhalb irgendwelcher Fahrwasser oder Verkehrstrennungsgebiete (die "Autobahnen" auf dem Wasser, eingezeichnet
in jeder Seekarte) Segelboote selbst vor dem dicksten Fachtschiff Vorfahrt haben, lässt man es nicht unbedingt darauf ankommen.
Auch manövriert man als kleiner Segler wesentlich wendiger als ein so großer Tanker. Als wir in die Nähe dieser Strecke kamen,
wollte auch ein Tanker queren. Wir waren kurz davor ihm auszuweichen. Da bemerkten wir eine deutliche Kursänderung des "Dicken"!
Das ist auch ein nettes Gefühl, von so einem Schiff wahrgenommen und akzeptiert zu werden.
Rügen war nun schon fast erreicht. Auf Höhe Kap Arkona schlief der Wind kurz ein und wir motorten um diese markante Nase.
Der Abbruch, wo im Dezember 2011 ein Kind verunglückte, ist noch gut zu erkennen. Hinterm Kap war der Wind wieder da und wir
konnten nochmal sehr schön bis nach Glowe segeln. Wieder musste mit Seitenwind angelegt werden. Diesmal war der Wind so kräftig, dass wir
die Mittelklampe beim Anlegen nutzen. Damit kann man geschickt abwechselnd mit Motordruck und Fieren der Leine langsam aber
sehr sicher in die Box kommen.
Heute gab es Chili con Carne. Leider war die Wettervorhersage sehr bescheiden. Wir hatten einen tollen Segeltag gehabt und waren
froh, dass wir bei diesem unsicheren Wetter wieder auf Rügen waren. So würden wir es bei jedem Wetter irgendwie nach Kröslin schaffen.
Das war gut zu wissen.
46,8 sm
|
 |
Der neunte Segeltag auf der Karte
|
 |
Auf Wiedersehen Klintholm
|
 |
Heute ist Tobi der Skipper...
|
 |
...und freut sich
|
 |
Rückblicke auf die...
|
 |
...tollen Kreidefelsen von Møn
|
 |
Dieser Tanker ist uns vorschriftsmäßig ausgewichen...
|
 |
...das freut den Skipper
|
 |
Mit Schmetterling auf Vorwindkurs
|
 |
Am Kap Arkona wurden wir von einem Seenotrettungskreuzer überholt
|
 |
Umrundung des Kap Arkona...
|
 |
...der Nordspitze von Rügen
|
 |
Angekommen in Glowe. Die Möwe auf unserem Heckpfahl...
|
 |
...wurde auch wieder für das Foto aufgescheucht
|
 |
Der Hafen von Glowe (Königshörn)
|
 |
Heidrun zufrieden nach der langen Überfahrt...
|
 |
...da hat man sich das Anlegebier verdient
|
 |
Abends fuhr noch...
|
 |
...ein kleiner Segler raus
|
 |
Tolle Abendstimmung in Glowe
|
 |
|
 |
|
|
|