Für heute war NO-Wind mit 3 Bft angesagt. Das bedeutete für uns, die wir nach Klintholm wollten, wieder hart am Wind kreuzen.
Aber bei drei Bft sollte das auch auf der Landflucht nicht zu anstrengend werden. Wir frühstückten draußen im Sonnenschein und
genossen nochmal den kleinen, stillen Hafen von Hesnæs. Diese kleinen Häfen sind meistens nicht so luxoriös, aber uns gefallen
sie doch viel mehr als die riesengroßen Super-Marinas, die zwar schick aber auch laut sind.
Das Ablegemanöver (natürlich mit Seitenwind) war etwas ungewöhnlich. Die Heckpfeiler waren so weit hinten, so dass wir uns
langsam heranziehen mussten. Beide Leinen waren ins Wasser gerutscht und mussten erst wieder hochgehangelt werden. Auf halben
Weg stellten wir fest, dass wir noch eine fünfte "Leine" fest hatten: Das Landstromkabel war noch nicht eingeholt!!
Also wieder zurück bugsieren und erst mal das Stromkabel abnehmen und verstauen. Dann wieder von vorne... Als die Heckleinen
frei waren ließen wir uns vom Seitenwind überm Bug in die freie Nachbarbox drehen und konnten so ganz einfach im Vorwärtsgang hinaustuckern.
Leider bezog es sich recht schnell, sodass wir die meiste Zeit unter grauem Himmel segeln mussten. Aber wir hatten einen großen
Segelspaß mit angenehmer Schräglage und 5-6 Knoten Fahrt. Kurz vor Klintholm kam die Sonne durch und wir legten bei bestem
Wetter seitlich an einem der Stege an. Heidrun fuhr dieses Manöver bravourös, so dass Tobi mit Vor- und Achterleine ganz ruhig
übersteigen konnte. Sozusagen Fuß-Pflege-Programm. Klintholm ist deutlich größer, hat aber dennoch eine nette Atmosphäre.
Es gibt eine Fischräucherei mit Restaurant und Laden, einen kleinen Spar-Supermarkt, bei dem Fahrräder ausgeliehen werden können,
sowie einen Fischerhafen, Bushaltestelle und Galerie mit obligatorischer Keramik. Wir waren hier schon letztes Jahr.
Damals war es aus Wettergründen geboten, gleich am nächsten Tag die lange Überfahrt nach Rügen zu machen. Das war etwas schade,
da die Insel Møn als äußerst sehenswert gilt. So haben wir uns vorgenommen, mindestens einen Tag Pause zu machen und diese Insel
mit noch spektakuläreren Kreidefelsen als sie Rügen zu bieten hat zu erkunden.
Heute abend blieb unsere Küche kalt und wir gingen zum Fischrestaurant. Wie letztes Jahr gab es auch dieses Mal ein großes
Fischbuffett. Das hatten wir gar nicht so toll in Erinnerung, dafür war damals der Wein gut. Dieses mal war es genau umgekehrt. Das
mit dem Wein kann aber sein, weil wir dieses mal einen offenen Wein und keine ganze Flasche gekostet haben.
26,3 sm
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