Wir sind bereits am Freitag Abend angereist. Erfahrungsgemäß braucht es immer etwas Zeit,
bis die Übernahme des Bootes vollständig gelaufen ist. So planten wir nicht, bereits
am Samstag loszusegeln, sondern wir machten uns in Ruhe mit unserem Boot vertraut,
gingen nochmal groß einkaufen und genossen den herrlichen Tag. Frank, ein Mitarbeiter von
Mediamare Yachtcharter, bat uns, bei einem Hafenmanöver mit deren Flaggschiff, einer 47er
Bavaria zu helfen. Das Boot sollte in den Kran und dann wieder in die Box. Da es bereits ein
älteres Boot war, hatte es kein Bugstrahlruder. Das erschwert das Manövrieren
insbesondere bei Seitenwind extrem und Frank hätte seine Mühe gehabt, das Riesenboot
allein ohne Schaden an- und abzulegen. So kamen wir sogar noch in den Genuß, mit einem
außerordentlich fähigen Segler ein anspruchsvolles Anlegemanöver zu meistern.
Und schon lernten wir wieder etwas (wie man intelligent die Sorgleine nutzt....)!
Am Sonntag ging es dann los. Der Wetterbericht sagte Wind aus S-SW, Bft 4-5 voraus, später
abschwächend aus W. Gegen 10:00 waren die Leinen los und wir tuckerten durch den uns
bereits sehr vertrauten Peenestrom Richtung Greifswalder Bodden. Mit der Fock segelten
wir durch die enge Knaakrückenrinne - ein schmales Fahrwasser, das man besser nicht
verlässt, da es rechts und links sofort sehr flach wird und man unweigerlich auf Grund
fährt. Hinter der Rinne wurden wir Augenzeugen einer Beinahe-Kollision eines Seglers mit
einem Schubschiff, das durch Tonsignale eine Kursänderung ankündigte. Der Skipper
des Segelbootes hatte aber den Auto-Piloten an und war unter Deck gegangen - bei so engen
Verhältnissen wirklich nicht die beste Strategie. So aber hörte er das Signal nicht und
lief voll auf Kollisionskurs. Wir waren daneben und riefen aus vollem Hals, das Schubschiff hupte...
Im letzten Moment kam der Skipper hoch und reagierte. Puh - das wäre bereits nach 1h
Segelurlaub unser erster Mayday Funkspruch geworden. Der Segler hätte das nicht gut
überstanden.
Als diese Gefahr gebannt war, setzten wir alle Segel und los ging es hart am Wind in Richtung
Strelasund. Am Strelasund angekommen, kam der Wind direkt von vorne und das Segeln war damit
für heute vorbei. Unter Motor erreichten wir Stralsund. Wie letztes Mal mussten wir noch
vor der Ziegelgrabenbücke warten. Um 17:00h wurde sie geöffnet und das Gedränge war
erheblich. Uns kam noch die Alexander von Humboldt entgegen, berühmt aufgrund der Becks-Werbung
(der Schoner mit den grünen Segeln). Noch bei der Anfahrt in die Marina beobachteten wir ein
zweites Missgeschick: Ein Segler hat offensichtloch eine Untiefentonne falsch interpretiert
und passierte sie an der falschen Seite. Das Geräusch, mit dem er aus voller Fahrt auf die
Steine setzte, war beängstigend. Er kam jedoch wieder frei und fuhr - für uns überraschend - weiter.
Im Stralsunder Hafen fanden wir einen schönen Platz. Abends gab es frischen
Seelachs und Heidrun hat für Tobi einen tollen Geburtstags-Apfelkuchen gebacken!
Wir waren sehr zufrieden und glücklich, dass nun der Urlaub begonnen hat.
33,1 sm
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Der erste Segeltag auf der Karte
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Ein schöner Abend nach dem Einräumen des Bootes
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Einen Reiher auf dem Heckpfahl...
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...haben wir für ein schönes Flugfoto aufgescheucht
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Frank, Medizinstudent, Segler und Mediamare-Mitarbeiter
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Fischkutter auf dem Trockenen in Kröslin
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Abfahrt aus Kröslin am Sonntagmorgen
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Rückblick zur Marina Kröslin
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Kurz vor dem Beinahe-Zusammenstoß am Ende der Knaakrücken-Rinne. Am rechten Bildrand der
beinahe havarierte Segler und im Hintergrund das sich schon nähernde Schubschiff.
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Auf dem Greifswalder Bodden
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Dreimaster auf dem Strelasund
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Wir warten vor der Ziegelgrabenbrücke...
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...wie andere Segler auch
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Anfahrt auf die Brückendurchfahrt mit vielen anderen zusammen
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Im Gegenverkehr: Die Alexander von Humboldt 2
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Angekommen in Stralsund
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Heidrun ganz zufrieden nach schönem Anlegemanöver
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Blick in die Altstadt von Stralsund
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Der Dreimaster ist uns in den Hafen gefolgt
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Abendstimmung am Hafen
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Es gibt immer mal wieder wunderschöne Boote zu sehen
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