22.07.2011: Ystad - Gislövs Läge/Trelleborg (Schweden)

Morgens beim Aufstehen haben wir erstaunt festgestellt, dass der Regen aufgehört hat und der Wind bei weitem nicht so stürmisch war wie angekündigt. Ein Blick auf den aktualisierten Wetterbericht zeigte, dass der Sturm aus West sich verspätet hat und erst für den nächsten Tag erwartet wurde. Kurzerhand haben wir die Karten studiert und unsere Alternativen bis nach Kopenhagen diskutiert. Noch hatten wir Wind aus OSO, was für einen Westkurs optimal ist. Dies kann man vom angekündigten Starkwind aus West nicht gerade behaupten! So beschlossen wir, die Steinsetzung für den nächsten Besuch aufzuheben und den noch günstigen Wind für die nächste Etappe zu nutzen. Es sollte sich zeigen, dass dies eine gute Entscheidung war.
Nach einem gelungenen Ablegemanöver in einer etwas engen Situation (es gab sogar ein Lob für Tobi vom Segler eines anderen Bootes!) wurden wir aufgrund der zunehmend schlechten Sicht doch erst noch mal unsicher, ob wir den Schlag wagen sollten. Doch durch die Uferlinie konnten wir beruhigt feststellen, dass die Sicht ausreichend war.
Abgesehen von unzähligen Stellnetzen haben wir bei dieser Fahrt nicht viel gesehen. Wir haben den Leuchtturm Kullagrund an Backbord gelassen und sind mit gemütlichen 3,5-4,5kn Fahrt nach Gislövs Läge gesegelt. Der Hafen war bereits brechend voll und Heidrun musste einige Kreise im Hafenbecken drehen, ohne auch nur eine freie Box zu finden. So legten wir erst mal seitlich an der Kaimauer beim Kran und neben den kleinen Fischerbooten an, um den Hafenmeister zu fragen. Denn in unserem Hafenhandbuch stand, dass man an dieser Stelle nicht liegen bleiben könne. Jedoch lag dort bereits auch schon ein anderer Segler. Der Hafenmeister hat dann auch seinen Segen zu unserem Liegeplatz gegeben. Er meinte, der Kran wird derzeit nicht gebraucht und Schlechtwetter ist angekündigt. Da lägen wir recht sicher und könnten bleiben. Abends noch im Dorfladen etwas eingekauft und Spaghgetti Bolognese gekocht. Als Dessert gab es die schwedischen, köstlichen Punschrullar (Arrakröllchen). Unglaublich lecker und unglaublich sündig... Den Tag haben wir gemütlich mit Decken im Cockpit ausklingen lassen und einfach nur die geliebten typischen Hafengeräusche genossen.
Ein unverhofft gemütlicher Segeltag ging zu Ende. Nur die Sonne ließ auf sich warten.

24 sm

Der sechste Segeltag auf der Karte
Bereits angekommen! Ein anderer Segler beim Einlaufen in Gislövs Läge
Abendstimmumg im Hafen
Die Hafeneinfahrt bei Nacht
Gemütlichkeit unter der Sprayhood
Schwedengruß vom benachbarten Fischerboot